Geschätzt für ihr musikalisches Miteinander, das sich durch feinste Abstimmung in Klang und Timing sowie den gemeinsamen Atem zeigt, unterstreichen die Musiker:innen auch mit der Auswahl des Ensemblenamens ihr Bekenntnis zum Quartettspiel: Armida verweist auf eine Oper des als „Vater des Streichquartetts“ geltenden Komponisten Joseph Haydn. Das Studium erfolgte bei ehemaligen Mitgliedern des Artemis Quartetts sowie bei Rainer Schmidt (Hagen Quartett); weitere wichtige Impulse verdanken sie unter anderem Reinhard Goebel, Alfred Brendel, Marek Janowski und Tabea Zimmermann.
Einen besonderen Schwerpunkt legt das Armida Quartett auf das Werk Wolfgang Amadeus Mozarts. Seit 2016 kooperieren die Musiker:innen mit dem G. Henle Verlag, für den sie als musikalische Berater:innen der Neuedition sämtlicher Mozartquartette tätig sind. Die parallel entstandene Gesamteinspielung für CAvi begeisterte die Kritik: Das Quartett setze neue Maßstäbe für Mozarts Kammermusik (NDR Kultur), sei wegweisend für die Mozart-Interpretation im 21. Jahrhundert (Klassik Heute, Vol III), und Fono Forum lobte jüngst die „feinen Nuancen im Klang, in der Dynamik und in der Artikulation“. Mit der Bereitstellung seiner erarbeiteten Fingersätze und Striche für die Henle Library App begibt sich das Quartett darüber hinaus nicht nur an die Spitze neuester technischer Entwicklungen, sondern tritt auch für eine engere Zusammenarbeit zwischen ausführenden Künstler:innen und Musikwissenschaftler:innen ein. Seiner Leidenschaft für Mozart geht das Ensemble außerdem in der eigenen Konzertreihe „Mozart Exploded“ nach, in der in Berlin über mehrere Jahre hinweg sämtliche Streichquartette des Komponisten mit Meisterwerken der zeitgenössischen Musik kombiniert und teils auch in experimentellen Konzertformaten präsentiert werden. Auch in New York wurde die Reihe bereits begeistert aufgenommen.
Ob in seinen kuratierenden Funktionen oder auf der Bühne – die Zusammenarbeit mit anderen Künstler:innen ist dem Armida Quartett ein großes Anliegen. Eine besondere Verbindung besteht zu dem serbischen Komponisten Marko Nikodijević, dessen Erstes und Zweites Streichquartett sie bereits zur Uraufführung brachten. Inzwischen gehören aber auch Musiker:innen wie Thomas Hampson, Martin Fröst, Tabea Zimmermann, Jörg Widmann, Julian Steckel, Sabine Meyer und Daniel Müller-Schott zu ihren regelmäßigen Partner:innen. Darüber hinaus gibt das Ensemble Meisterkurse im In- und Ausland und engagiert sich für soziale und pädagogische Einrichtungen, unter anderem für Initiativen wie Rhapsody in School und Yehudi Menuhin Live Music Now. Als erstes Kammermusikensemble wurde das Armida Quartett überdies kürzlich Botschafter des Vereins Orchester des Wandels Deutschland, der 2020 als Klima- und Naturschutzinitiative von Mitgliedern zahlreicher Berufsorchester gegründet wurde.
Die Diskografie des Quartetts umfasst neben der bereits erschienenen Gesamtaufnahme von Mozarts Streichquartetten auch die 2013 veröffentlichte Debüt-CD mit Werken von Béla Bartók, György Ligeti und György Kurtág (CAvi), die in die Bestenliste des Deutschen Schallplattenpreises aufgenommen wurde. Ebenfalls bei CAvi erschien 2016 eine Aufnahme mit Werken von Beethoven und Schostakowitsch, 2017 folgte Fuga Magna mit Werken von Scarlatti, Bach, Goldberg, Mozart und Beethoven. Gemeinsam mit Martin Klett fügte das Ensemble erst kürzlich mit Klavierquintetten von César Franck und Frank Martin ein weiteres Album bei CAvi hinzu. Zudem wirkte das Quartett an verschiedenen Kompilationen zeitgenössischer Werke u.a. von Samy Moussa, Ursula Mamlok, Birke J. Bertelsmeier und Milica Djordjević mit.
Saison 2023/24
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